1.2. Eigenwerte und Eigenvektoren¶
In diesem Abschnitt definieren wir den Begriff der Eigenwerte und Eigenvektoren für Endomorphismen F und deren darstellende Matrizen A:=MB(F) bezüglich einer Basis B von V.
Definition 1.4 (Eigenwert, Eigenvektor und Spektrum)
Sei F:V→V ein Endomorphismus von V. Ein Skalar λ∈K heißt Eigenwert von F, wenn ein sogenannter Eigenvektor v∈V,v≠0 existiert, so dass
Die Menge aller Eigenwerte des Endomorphismus F nennt man das Spektrum von F.
Die in (1.1) gegebene Eigenwertgleichung lässt sich ebenso für darstellende Matrizen A∈Kn×n schreiben. In diesem Fall interessieren wir uns für Eigenwerte und Eigenvektoren, die folgende lineare Gleichung erfüllen
Definition 1.5 (Eigenraum)
Sei V ein K-Vektorraum und sei F:V→V ein Endomorphismus von V. Dann definieren wir den Eigenraum Eig(F;λ) zum Eigenwert λ∈K von F als lineare Hülle der Eigenvektoren zum Eigenwert λ, d.h.
Analog können wir den Eigenraum Eig(A;λ) zum Eigenwert λ∈K einer quadratischen Matrix A∈Kn×n definieren als
wobei In∈Kn×n die Einheitsmatrix bezeichnet.
Wir können einen Eigenwert mittels der Dimension seines zugehörigen Eigenraums noch näher charakterisieren.
Definition 1.6 (Geometrische Vielfachheit)
Wir bezeichnen mit der geometrischen Vielfachheit eines Eigenwerts λ∈K die Dimension des zugehörigen Eigenraums dimEig(F;λ) bzw.~dimEig(A;λ).
Remark 1.1
Wir bemerken, dass der Eigenraum Eig(F;λ)⊂V zum Eigenwert λ∈K von F ein F-invarianter Untervektorraum von V ist, da ja wegen der Eigenwertgleichung (1.1) gelten muss
Das bedeutet, dass wenn wir F auf Eig(F;λ) einschränken, so ist F|Eig(F;λ) ein Endormorphismus von Eig(F;λ) mit