5.4. Die Exponentialfunktion¶
Wir betrachten nun die Exponentialfunktion noch ein wenig näher, wir haben ja im letzten Kapitel schon die Identität
für alle \(x,y \in \R\) hergeleitet. Dazu sehen wir aus der Form der Potenzreihe, die nur positive Koeffizienten hat, dass \(e^x > 1\) für alle \(x > 0\) gilt. Daraus folgt natürlich aus
also \(e^y > 0\) für \(y < 0\). Also ist die Exponentialfunktion immer positiv. Aus diesen Eigenschaften folgern wir auch, dass die Exponentialfunktion streng monoton wachsend ist. Für \(y > x\) gilt ja
Nun können wir noch die Grenzwerte \(x \rightarrow \infty\) und \(x \rightarrow - \infty\) betrachten. Für \(x > 0\) gilt \( e^x > 1+x\), und die rechte Seite wächst monoton gegen \(\infty\). Also folgt \(\lim_{x \rightarrow \infty} e^x = \infty. \) Aus \(e^{-x} = \frac{1}{e^x} \) folgt dann sofort \(\lim_{x \rightarrow - \infty} e^x = 0. \) Nun weisen wir noch die Stetigkeit nach:
Theorem 5.9
Die Exponentialfunktion ist lokal Lipschitz stetig auf \(\R\) und damit insbesondere stetig.
Proof. Seien \(x < y \in \R\). Dann gil
Sei nun \(z=y-x \in (0,\epsilon)\), dann gilt
Also gilt für \(|x-y| < \epsilon\) auc
d.h. die Exponentialfunktion ist lokal Lipschitz-stetig.
Nun haben wir gesehen, dass \(e^x: \R \rightarrow \R\) eine positive, stetige, streng monotone Funktion ist. Nach dem Zwischenwertsatz ist die Exponentialfunktion surjektiv nach \(\R^+\), da wir \(x\) mit \(e^x\) beliebig groß oder beliebig nahe bei \(0\) finden können. Damit wissen wir auch, dass die Exponentialfunktion eine stetige Inverse auf \(\R^+\) hat, die wir Logarithmus nennen
wobei \(\log(e^x) =x\). Aus den Eigenschaften der Exponentialfunktion folgern wir
wobei \(\lim_{x\rightarrow 0_+}\) den rechtsseitigen Grenzwert bezeichnet.